Roboter-Proxy erweckt Remote-Benutzer in Echtzeit zum Leben – ScienceDaily


Forscher der Cornell University haben einen Roboter namens ReMotion entwickelt, der im Auftrag eines Remote-Benutzers den physischen Raum einnimmt, die Bewegungen des Benutzers automatisch in Echtzeit spiegelt und wichtige Körpersprache vermittelt, die in virtuellen Standardumgebungen verloren geht.

„Zeigegesten, die Wahrnehmung des Blicks eines anderen, intuitiv zu wissen, wo jemandes Aufmerksamkeit liegt – in entfernten Umgebungen verlieren wir diese nonverbalen, impliziten Hinweise, die für die Durchführung von Designaktivitäten sehr wichtig sind“, sagte Mose Sakashita, Doktorand der Informationswissenschaft .

Sakashita ist der Hauptautor von „ReMotion: Supporting Remote Collaboration in Open Space with Automatic Robotic Embodiment“, das er auf der CHI-Konferenz der Association for Computing Machinery über Human Factors in Computing Systems in Hamburg, Deutschland, vorstellte. „Mit ReMotion zeigen wir, dass wir mithilfe eines mobilen, automatisierten Roboters schnelle, dynamische Interaktionen ermöglichen können.“

Das schlanke, fast zwei Meter hohe Gerät ist mit einem Monitor als Kopf, omnidirektionalen Rädern als Füßen und einer Game-Engine-Software als Gehirn ausgestattet. Es spiegelt automatisch die Bewegungen des Remote-Benutzers wider – dank eines anderen von Cornell hergestellten Geräts, NeckFace, das der Remote-Benutzer trägt, um Kopf- und Körperbewegungen zu verfolgen. Die Bewegungsdaten werden dann in Echtzeit per Fernzugriff an den ReMotion-Roboter gesendet.

Telepräsenz-Roboter sind nicht neu, aber Remote-Benutzer müssen sie im Allgemeinen manuell steuern, um von der eigentlichen Aufgabe abzulenken, so die Forscher. Andere Optionen wie Virtual Reality und Mixed Reality Collaboration können ebenfalls eine aktive Rolle des Benutzers erfordern und Headsets können die periphere Wahrnehmung einschränken, fügten Forscher hinzu.

In einer kleinen Studie berichteten fast alle Teilnehmer, dass sie bei Verwendung von ReMotion im Vergleich zu einem vorhandenen Telerobotersystem eine bessere Verbindung zu ihren entfernten Teamkollegen hatten. Die Teilnehmer berichteten auch von einer deutlich höheren gemeinsamen Aufmerksamkeit unter Remote-Mitarbeitern.

In seiner aktuellen Form funktioniert ReMotion nur mit zwei Benutzern in einer Eins-zu-eins-Remote-Umgebung, und jeder Benutzer muss physische Räume mit identischer Größe und Anordnung belegen. In der zukünftigen Arbeit beabsichtigen die ReMotion-Entwickler, asymmetrische Szenarien zu untersuchen, wie beispielsweise die virtuelle Zusammenarbeit eines einzelnen Remote-Teammitglieds über ReMotion mit mehreren Teamkollegen in einem größeren Raum.

Mit der Weiterentwicklung könnte ReMotion laut Sakashita in virtuellen kollaborativen Umgebungen sowie in Klassenzimmern und anderen Bildungseinrichtungen eingesetzt werden.

Diese Forschung wurde teilweise von der National Science Foundation und der Nakajima Foundation finanziert.

Weitere Artikel