Ingenieure der University of Waterloo haben eine neue Möglichkeit entdeckt, Roboter zu programmieren, die Menschen mit Demenz dabei helfen, Medikamente, Brillen, Telefone und andere Gegenstände zu finden, die sie benötigen, aber verloren haben.
Und während der Fokus zunächst auf der Unterstützung einer bestimmten Gruppe von Menschen liegt, könnte die Technologie eines Tages von jedem genutzt werden, der lange nach etwas gesucht hat, das er verlegt hat.
„Die langfristigen Auswirkungen davon sind wirklich aufregend“, sagte Dr. Ali Ayub, Postdoktorand im Bereich Elektro- und Computertechnik. „Ein Benutzer kann nicht nur an einem Begleitroboter beteiligt sein, sondern auch an einem personalisierten Begleitroboter, der ihm mehr Unabhängigkeit geben kann.“
Ayub und drei Kollegen waren beeindruckt von der schnell steigenden Zahl von Menschen, die an Demenz leiden, einer Erkrankung, die die Gehirnfunktion einschränkt und zu Verwirrung, Gedächtnisverlust und Behinderungen führt. Viele dieser Menschen vergessen immer wieder den Standort von Alltagsgegenständen, was ihre Lebensqualität beeinträchtigt und die Pflegekräfte zusätzlich belastet.
Ingenieure glaubten, dass ein Begleitroboter mit einem eigenen episodischen Gedächtnis in solchen Situationen bahnbrechend sein könnte. Und es gelang ihnen, mithilfe künstlicher Intelligenz ein neuartiges künstliches Gedächtnis zu schaffen.
Das Forschungsteam begann mit einem mobilen Manipulatorroboter Fetch, der über eine Kamera zur Wahrnehmung der Welt um ihn herum verfügt.
Anschließend programmierten sie den Roboter mithilfe eines Objekterkennungsalgorithmus so, dass er bestimmte Objekte in seiner Kameraansicht mithilfe gespeicherter Videos erkennt, verfolgt und ein Speicherprotokoll führt. Da der Roboter in der Lage ist, ein Objekt von einem anderen zu unterscheiden, kann er die Zeit und das Datum aufzeichnen, an dem Objekte in seinen Sichtbereich gelangen oder ihn verlassen.
Anschließend entwickelten die Forscher eine grafische Benutzeroberfläche, die es Benutzern ermöglicht, Objekte auszuwählen, die sie verfolgen möchten, und nach der Eingabe der Namen der Objekte mit einer Smartphone-App oder einem Computer nach ihnen zu suchen. Sobald dies geschieht, kann der Roboter angeben, wann und wo er das bestimmte Objekt zuletzt beobachtet hat.
Tests haben gezeigt, dass das System sehr genau ist. Und während einige Demenzkranke die Technologie möglicherweise als entmutigend empfinden, sagte Ayub, dass Pflegekräfte sie problemlos nutzen könnten.
In Zukunft werden Forscher Benutzerstudien mit Menschen ohne Behinderung und dann mit Menschen mit Demenz durchführen.
Ein Papier zum Projekt: Wo ist mein Telefon? Die Entwicklung eines episodischen Gedächtnismodells für Begleitroboter zur Verfolgung hervorstechender Objekte von Benutzern wurde kürzlich auf der internationalen ACM/IEEE-Konferenz 2023 zur Mensch-Roboter-Interaktion vorgestellt.